Aktuell

Das UniGR-CBS und IFRA-SHS organisieren vom 4.-6.11.2024 ein Symposium an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Im Zentrum steht die Wiederkehr imperialer Grenzen, die aus historischer und geographischer Sicht aufgearbeitet sowie raum- und epochenübergreifend diskutiert wird. Erbeten sind Vortragsvorschläge, die Techniken der Stabilisierung, Anfechtung oder Verschiebung von Herrschafts- und Einflussgebieten thematisieren.

Grenzen werden zunehmend als komplexe Phänomene verstanden. Ungeklärt ist in der Grenzforschung aber noch, worin ihre Komplexität besteht. Das interdisziplinäre Buch greift den noch jungen Trend auf und zeigt, wie Grenzen als komplexe Gebilde gedacht und untersucht werden können. Mit konzeptionellen und empirischen Beiträgen fundieren die Autor:innen den aktuellen Complexity Shift in der Grenzforschung.

Der interdisziplinäre Band beschäftigt sich mit dem noch jungen Trend, Grenzen als komplexe Phänomene zu untersuchen. Die 13 internationalen Autor:innen entwickeln darin Perspektiven für eine komplexitätsorientierte Grenzforschung und zeigen, wie Grenzen als Un/Ordnungen entstehen und funktionieren. Christian Wille als Mitherausgeber gibt im Gespräch mit dem Nomos-Verlag erste Einblicke in das Buch.

In der Grenzforschung etabliert sich zunehmend die Auffassung, dass Grenzen komplexe Phänomene seien. Trotzdem erklären Grenzforschende kaum, was mit komplexen Grenzen oder Border Complexities gemeint ist. Die progressive Grenzforschung ist aber durchaus gut vereinbar mit dem Komplexitätsdenken. Der Text nähert sich diesem vielversprechenden Verhältnis und zeigt, was eine komplexitätsorientierte Grenzforschung sein kann.

Immer mehr Menschen in Europa pendeln täglich in ein Nachbarland an ihren Arbeitsplatz. Die wachsende Arbeitskräftemobilität lässt sich aber nicht nur ökonomisch erklären, sondern erfordert eine multiperspektivische Betrachtung. Diese wird in dem gerade erschienenen Buch anhand von Fallstudien in europäischen Grenzregionen umgesetzt. Deutlich wird, dass die Grenzgänger:innenbeschäftigung als Forschungsgegenstand ein großes Potential für grenzregionale Entwicklungsprozesse bietet.

Wille, Christian (2024): Border Complexities. Outlines and Perspectives of a Complexity Shift in Border Studies. In: Wille/Leutloff-Grandits/Bretschneider/Grimm-Hamen/Wagner (Hg.): Border Complexities and Logics of Dis/Order. Baden-Baden, Nomos, 31-56. mehr Info
Wille/Leutloff-Grandits/Bretschneider/Grimm-Hamen/Wagner (Hg.) (2024): Border Complexities and Logics of Dis/Order. Baden-Baden, Nomos. mehr Info
Wille (2024): European Border Region Studies in Times of Borderization: Overview of the Problem and Perspectives. Borders in Globalization Review 5(1), 92-100, doi: 10.18357/bigr51202421528. mehr Info
Fellner/Nossem/Wille (Hg.) (2024): Border Renaissance (special section). Borders in Globalization Review 5(1), 67-158. mehr Info
Clément/Belkacem/Pigeron-Piroth/Wille (Hg.) (2023): Cross-border Work in Europe. Regional Practices and Realities | Le travail frontalier en Europe. Pratiques et réalités régionales. Bruxelles, Larcier. mehr Info
Wille (2021): Vom processual shift zum complexity shift: aktuelle analytische Trends der Grenzforschung. In: Gerst/Klessmann/Krämer (Hg.): Grenzforschung. Handbuch für Wissenschaft und Studium. Nomos, 106-120. mehr Info