Aktuell

Immer mehr Menschen in Europa pendeln täglich in ein Nachbarland an ihren Arbeitsplatz. Die wachsende Arbeitskräftemobilität lässt sich aber nicht nur ökonomisch erklären, sondern erfordert eine multiperspektivische Betrachtung. Diese wird in dem gerade erschienenen Buch anhand von Fallstudien in europäischen Grenzregionen umgesetzt. Deutlich wird, dass die Grenzgänger:innenbeschäftigung als Forschungsgegenstand ein großes Potential für grenzregionale Entwicklungsprozesse bietet.

Der nächste Vortrag in der Reihe Atelier Bordertextures beschäftigt sich mit solidarischen Initiativen nach dem langen Sommer der Migration mit Hilfe des Bordertexturen-Ansatzes. Auf Grundlage einer ethnographischen Untersuchung der Pariser Willkommenskultur rekonstruiert Lola Aubry den Zusammenhang zwischen Texturierungen von Grenzrealitäten und Willkommenspraktiken. Der öffentliche Vortrag am 16. November findet hybrid auf Englisch an der Universität Luxemburg und via Webex statt.

Die diesjährige Ausgabe der Castle Talks des Jean Monnet Center of Excellence beschäftigt sich mit Resilienz in Grenzregionen. Im Vortrag „Resiliences from below at the example of covidfencing” stellt C. Wille solidarische Praktiken von Grenzraumbewohner:innen während der Lockdowns an der luxemburgischen und polnischen Grenze vor. Die Veranstaltung vom 13.-15. November findet in Strasbourg im Château Pourtalès statt.

Das UniGR-Center for Border Studies organisiert am 9. und 10. November ein Forschungsseminar zur aktuellen Grenzforschung. Diskutiert werden Grenz(ziehung)en als Modi der Gegenwartskonstruktion aus geographischer und literaturwissenschaftlicher Perspektive. Die mehrsprachige Veranstaltung findet an der Universität Lothringen statt und dient der Vernetzung von Grenzforscher:innen aus der Großregion und darüber hinaus.

Die vierte Ausgabe der Online-Reihe „Border Realities“ startet am 11. Oktober und beschäftigt sich mit Krisen aus Sicht der Grenzforschung. Die Vortragenden untersuchen den Einfluss von Krisen auf Grenzrealitäten und die Grenze als Momentum der Krise. Die öffentliche Reihe ist eine Kooperation des UniGR-Center for Border Studies (Universität Luxemburg) und des Centre for Border Region Studies (Süddänische Universität).

Clément/Belkacem/Pigeron-Piroth/Wille (Hg.) (2023): Cross-border Work in Europe. Regional Practices and Realities | Le travail frontalier en Europe. Pratiques et réalités régionales. Bruxelles, Larcier. mehr Info
Wille/Weber/Fellner (Hg.) (2023): B/Orders are (not) everywhere (for everyone): On the multivalence of borders in a flee(t)ing Europe. Borders in Perspective 8. mehr Info
Wille (2023): Europäische Grenzraumforschung in Zeiten der Vergrenzung: Problemaufriss und Perspektiven. Brodowski/Nesselhauf/Weber (Hg.): Pandemisches Virus – nationales Handeln: Covid-19 und die europäische Idee. Springer VS, 25-43. mehr Info
Funk/Wille (2022): Stresstest für die Jugendmobilität im Grenzraum. Grenzüberschreitende Berufsausbildung und Studium während der Pandemie – Erfahrungen und Perspektiven. Panorama. Deutsch-französische und europäische Analysen 2. mehr Info
Wille (2021): Vom processual shift zum complexity shift: aktuelle analytische Trends der Grenzforschung. In: Gerst/Klessmann/Krämer (Hg.): Grenzforschung. Handbuch für Wissenschaft und Studium. Nomos, 106-120. mehr Info
Wille/Gerst/Krämer (Hg.) (2021): Identities and Methodologies of Border Studies: Recent Empirical and Conceptual Approaches. Borders in Perspective 6. mehr Info